Leo Trotzki war einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige russische Marxist, der den Verlauf der Ereignisse vom Oktober 1917 bereits 1905 in seinen Grundzügen vorausgesehen hat – als „permanente Revolution“.

  • Michael Löwy

Aber er begnügte sich nicht mit Vorhersagen: Als „bewaffneter Prophet“ trug er aktiv zur Verwirklichung seiner Vorhersagen bei.

Und dies war nicht die einzige „Prophezeiung“ des jungen Trotzki. In Unsere politischen Aufgaben, einer Broschüre aus dem Jahr 1904, kritisierte er – ähnlich wie Rosa Luxemburg – den Jakobinismus der Bolschewiki und ihre Neigung zum Substitutionismus. Nachdem Trotzki 1917 der bolschewistischen Partei beigetreten war, entkam er vor allem in den Jahren 1920 bis 1922 dieser „substitutionistischen“ Logik nicht, bevor er ab 1923 zum Hauptkritiker des Stalinismus wurde.

Theorie der permanenten Revolution

Trotzkis Theorie der permanenten Revolution – zunächst nur auf die russischen Probleme bezogen, ohne den Anspruch einer universellen Bedeutung – entstand in den russischen revolutionären Wirren von 1905/1906. Seine Thesen zum Charakter dieser Revolution stellten einen radikalen Bruch mit den in der Zweiten Internationale vorherrschenden Vorstellungen über die Zukunft Russlands dar. Marx und Engels hatten in ihrem Vorwort zur zweiten russischen Ausgabe des Kommunistischen Manifests (1882) ohne Bedenken geschrieben: „Wird die russische Revolution das Signal einer proletarischen Revolution im Westen, so daß beide einander ergänzen, so kann das jetzige russische Gemeineigentum am Boden zum Ausgangspunkt einer kommunistischen Entwicklung dienen.“1 Nach ihrem Tod wurde diese Spur – der russischen Volkstümlerbewegung verdächtig affin – jedoch aufgegeben. Bald wurde es unter den „orthodoxen“ Marxisten und Marxistinnen, den russischen wie den europäischen, zu einer allgemeinen Prämisse – fast zu einem Glaubensartikel ‒, dass die künftige russische Revolution unweigerlich einen strikt bürgerlich-demokratischen Charakter haben werde: Abschaffung des Zarismus, Errichtung einer demokratischen Republik, Beseitigung feudaler Überreste auf dem Lande, Verteilung des Lands an die Bauern. Alle Fraktionen der russischen Sozialdemokratie nahmen diese Annahme als ihren unumstrittenen Ausgangspunkt; wenn sie miteinander stritten, ging es um die unterschiedlichen Interpretationen der Rolle des Proletariats in dieser bürgerlichen Revolution und ihrer Klassenbündnisse: Sollte die liberale Bourgeoisie (Menschewiki) oder die Bauernschaft (Bolschewiki) dabei den Vorzug haben?

Trotzki war der erste und viele Jahre lang der einzige Marxist, der dieses sakrosankte Dogma in Frage stellte. Vor 1917 war er der einzige, der nicht nur die hegemoniale Rolle der Arbeiterbewegung in der russischen Revolution – eine These, die auch von Parvus, Rosa Luxemburg und in einigen Texten von Lenin geteilt wurde ‒, sondern auch die Möglichkeit eines Hinüberwachsens der demokratischen Revolution zu einer sozialistischen Revolution im Auge hatte.2

Im Laufe des Jahrs 1905 formulierte Trotzki in verschiedenen Artikeln für die revolutionäre Presse erstmals seine neue Doktrin, die er später in seinem Essay „Ergebnisse und Perspektiven“ von 1906 systematisierte3. Er war zweifellos von Parvus beeinflusst, aber dieser ging nie über die Idee einer Arbeiterregierung hinaus, die ein streng demokratisches (bürgerliches) Programm durchführte: Parvus wollte sehr wohl die Lokomotive der Geschichte auswechseln, nicht aber die Gleise …4

Auf den Ausdruck „permanente Revolution“ scheint Trotzki durch einen Artikel von Franz Mehring, der im November 1905 in der Neuen Zeit erschien5, gekommen zu sein; aber die Bedeutung, die der deutsche sozialistische Schriftsteller ihm verlieh, war viel weniger radikal und vager, als das in den Schriften des russischen Revolutionärs der Fall sein sollte. Trotzki war der Einzige, der es wagte, bereits 1905 die Möglichkeit einer Revolution vorzuschlagen, die „sozialistische Aufgaben“ erfüllt – d. h. die Enteignung der Großkapitalisten in Russland – eine Hypothese, die von den anderen russischen Marxist*innen einhellig als utopisch und abenteuerlich abgelehnt wurde.

Eine sorgfältige Untersuchung der Wurzeln von Trotzkis politischer Kühnheit und seiner Theorie der permanenten Revolution zeigt, dass seine Positionen auf einer Interpretation des Marxismus und der dialektischen Methode beruhten, die sich sehr von der in der Zweiten Internationale vorherrschenden Orthodoxie unterschied. Dies lässt sich zumindest teilweise durch den Einfluss von Antonio Labriola erklären, des ersten marxistischen Philosophen, den der junge Trotzki studierte6 und dessen hegelianisch-marxistischer Ansatz dem damals so einflussreichen vulgären Positivismus und Materialismus diametral entgegengesetzt war. Einige der charakteristischen Merkmale der marxistischen Methodologie, die in den Schriften des jungen Trotzki und in seiner Theorie der russischen Revolution zutage treten:

1 Als Befürworter einer dialektischen Auffassung von der Einheit der Gegensätze kritisierte Trotzki die von den Bolschewiki praktizierte rigide Trennung zwischen der sozialistischen Herrschaft des Proletariats und der „demokratischen Diktatur der Arbeiter und Bauern“ als eine „logische, rein formale Operation“.7 Zudem verurteilt er in einer erstaunlichen Passage einer Polemik gegen den Menschewiken Tscherewanin den analytischen, d. h. abstrakten, formalen, vordialektischen Charakter seines politischen Ansatzes: „Tscherewanin baut seine Taktik, wie Spinoza seine Ethik, auf die geometrische Methode auf.“8

2 Trotzki lehnt den Ökonomismus, eines der wesentlichen Merkmale von Plechanows Marxismus, ausdrücklich ab. Dieser Bruch ist eine der grundlegenden methodologischen Voraussetzungen für die Theorie der permanenten Revolution, wie diese bekannte Passage aus „Ergebnisse und Perspektiven“ belegt: „Die Vorstelleng, daß die proletarische Diktatur irgendwie automatisch von den technischen Kräften und Mitteln eines Landes abhinge, ist das Vorurteil eines bis ins Extrem vereinfachten ‚ökonomischen‘ Materialismus. Mit Marxismus hat eine solche Auffassung nichts gemein.“9

3 Trotzkis Geschichtsauffassung ist nicht fatalistisch, sondern offen: Die Aufgabe des Marxismus, schreibt er, besteht darin, „die ,Möglichkeiten‘ der sich entwickelnden Revolution mit Hilfe der Analyse ihres inneren Mechanismus zu erkennen“.10 Die permanente Revolution ist kein vorherbestimmtes Ergebnis, sondern eine objektive Möglichkeit, eine legitime und realistische Möglichkeit, es hängt von unzähligen subjektiven Faktoren und unvorhersehbaren Ereignissen ab, ob sie eintritt.

4 Während die meisten russischen Marxisten aufgrund ihrer Polemik gegen die Volkstümlerbewegung dazu neigten, jede Spezifik der russischen Gesellschaftsformation zu leugnen und auf der unvermeidlichen Ähnlichkeit der sozioökonomischen Entwicklung Westeuropas und der Zukunft Russlands zu bestehen, formulierte Trotzki eine neue dialektische Position. Indem er sowohl den slawophilen Partikularismus der Narodniki als auch den abstrakten Universalismus der Menschewiki kritisierte, entwickelte er eine konkrete Analyse, die gleichzeitig den Besonderheiten der russischen Formation und den Auswirkungen der allgemeinen Tendenzen der kapitalistischen Entwicklung auf das Land Rechnung trägt.

Die Kombination all dieser methodologischen Innovationen machten „Ergebnisse und Perspektiven“ – den berühmten Aufsatz, den Trotzki 1906 im Gefängnis verfasste – zu einem einzigartigen Text. Aus einer Untersuchung der ungleichen und kombinierten Entwicklung in Russland – deren Resultat eine schwache, halb-ausländische Bourgeoisie und ein modernes, außergewöhnlich stark konzentriertes Proletariat waren – kommt er zu dem Schluss, dass nur die Arbeiterbewegung, mit Unterstützung der Bauernschaft, eine demokratische Revolution in Russland durchführen kann, indem die Autokratie und die Macht der Grundherren gestürzt werden. Faktisch wurde diese Perspektive einer Arbeiterregierung in Russland von anderen russischen Marxisten – insbesondere von Parvus – geteilt. Die radikale Neuheit der Theorie der permanenten Revolution lag weniger in ihrer Definition des Klassencharakters der künftigen russischen Revolution als vielmehr in der Konzeption der historischen Aufgaben dieser Revolution. Trotzkis entscheidender Beitrag war die Vorstellung, dass die russische Revolution über die Grenzen einer tiefgreifenden demokratischen Transformation hinausgehen und antikapitalistische Maßnahmen mit eindeutig sozialistischem Inhalt ergreifen könnte. Sein Hauptargument für diese ikonoklastische Annahme war schlicht und einfach: „Die politische Herrschaft des Proletariats ist unvereinbar mit seiner ökonomischen Versklavung.“11 Warum sollte das Proletariat, wenn es einmal an der Macht ist und die Zwangsmittel kontrolliert, die kapitalistische Ausbeutung weiter hinnehmen? Selbst wenn es sich zunächst auf ein Minimalprogramm beschränken wollte, würde es sich der Logik seiner Position entsprechend zum Ergreifen von kollektivistischen Maßnahmen veranlasst sehen. Trotzki war jedoch auch davon überzeugt, das russische Proletariat könne sich ohne die Ausbreitung der Revolution auf Westeuropa kaum lange an der Macht halten.

Als Kommentar zu Trotzkis Vorstellungen in „Ergebnisse und Perspektiven“ schrieb Isaac Deutscher in einer der schönsten Passagen seiner Biographie über den Gründer der Roten Armee:

„Ob man seine Botschaft voller Furcht oder Hoffnung vernimmt, ob man ihn als den inspirierten Herold eines neuen Zeitalters betrachtet, das alles Dagewesene durch seine Errungenschaften und seine Größe übertrifft, oder als das Orakel der Zerstörung und des Unheils, man kann sich der Größe und Kühnheit seiner Vision nicht entziehen. Er erkundete die Zukunft wie einer, der von der Spitze eines Berges einen neuen und unermesslichen Horizont erspäht und auf ausgedehnte, unerforschte Ziele in der Ferne hinweist. (…) Er täuschte sich über die genaue Richtung einer Hauptstraße; zwei oder mehr Marksteine verschwammen ihm zu einem einzigen; und fatalerweise übersah er eine der Felsschluchten, in die er eines Tages selbst – seinem Schicksal entgegeneilend – hinabstürzen würde. Aber die einzigartige Weite seines Horizontes gereichte ihm zur Befriedigung. Verglichen mit dieser Vision, die Trotzki in seiner Festungszelle erblickte, sind die politischen Voraussagen seiner erlauchtesten und weisesten Zeitgenossen, Lenin und Plechanow eingeschlossen, zaghaft oder konfus.“12

Die Ereignisse von 1917 haben Trotzkis grundlegende Vorhersagen zwölf Jahre zuvor in der Tat auf dramatische Weise bestätigt. Die Unfähigkeit der bürgerlichen Parteien und ihrer Verbündeten im gemäßigten Flügel der Arbeiterbewegung, den revolutionären Bestrebungen der Bauernschaft und dem Wunsch des Volkes nach Frieden gerecht zu werden, schuf die Voraussetzungen für eine Radikalisierung der revolutionären Bewegung von Februar bis Oktober. Die sogenannten „demokratischen Aufgaben“ wurden, was die Bauernschaft angeht, erst nach dem Sieg der Sowjets erfüllt.13 Doch einmal an der Macht, konnten sich die Revolutionär*innen des Oktobers nicht auf rein demokratische Reformen beschränken; die Dynamik des Klassenkampfes zwang sie dazu, explizit sozialistische Maßnahmen zu ergreifen. In der Tat wurden die Bolschewiki und ihre Verbündeten angesichts des ökonomischen Boykotts der besitzenden Klassen und der wachsenden Gefahr einer allgemeinen Lähmung der Produktion – viel früher als vorgesehen – zur Enteignung des Kapitals veranlasst: Im Juni 1918 verfügte der Rat der Volkskommissare die Vergesellschaftung der wichtigsten Industriezweige.

Mit anderen Worten, die Revolution von 1917 durchlief einen Prozess ununterbrochener revolutionärer Entwicklung von ihrer (nicht abgeschlossenen) „bürgerlich-demokratischen“ Phase im Februar bis zu ihrer „proletarisch-sozialistischen“ Phase, die im Oktober begann. Mit Unterstützung der Bauernschaft kombinierten die Sowjets demokratische Maßnahmen (die Agrarrevolution) mit sozialistischen Maßnahmen (Enteignung der Bourgeoisie) und eröffneten damit einen „nichtkapitalistischen Weg“, eine Periode des Übergangs zum Sozialismus. Aber die bolschewistische Partei konnte die Führung dieser gigantischen sozialen Bewegung, die „die Welt erschütterte“, nur dank der radikalen strategischen Neuorientierung übernehmen, die Lenin im April 1917 initiierte, und zwar aus einer Perspektive, die der permanenten Revolution recht nahe kam. Es ist kaum nötig hinzuzufügen, dass Trotzki als Vorsitzender des Petrograder Sowjets, Führungsmitglied der bolschewistischen Partei und Gründer der Roten Armee beim sozialistischen „Hinüberwachsen“ der Oktoberrevolution selbst eine entscheidende Rolle spielte.

Gefahren, die die Arbeiterdemokratie von innen bedrohen

Bleibt die umstrittene Frage der internationalen Ausdehnung der Revolution: Haben die Ereignisse Trotzkis bedingte Vorhersage bestätigt, ohne Revolution in Europa sei die proletarische Macht in Russland dem Untergang geweiht? Ja und nein. Die Arbeiterdemokratie in Russland hat die Niederlage der europäischen Revolution (1919 bis 1923) nicht überlebt; aber ihr Niedergang führte nicht, wie Trotzki 1906 dachte, zu einer Restauration des Kapitalismus – die sollte erst viel später stattfinden, nach 1991 ‒, sondern zu einer unvorhergesehenen Entwicklung: der Ablösung der Arbeitermacht durch die Diktatur einer bürokratischen Schicht, die aus der Arbeiterbewegung selbst hervorging.

Trotzki hatte dieses Ergebnis 1905/1906 nicht vorausgesehen, doch hatte er etwa zur gleichen Zeit eine Vorahnung von den Gefahren, die die Arbeiterdemokratie von innen her bedrohen.

Kurz nach dem Parteitag der russischen Sozialdemokratie von Juli/August 1903, auf dem die Spaltung zwischen Menschewiki und Bolschewiki stattfand, veröffentlichte Trotzki die Broschüre Unsere politischen Aufgaben (1904).14 Wie Rosa Luxemburg etwa zur gleichen Zeit (siehe ihren Artikel „Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie“, der im Juli 1904 in der deutschen sozialistischen Zeitschrift Neue Zeit und auf Russisch in Iskra erschien15) kritisierte er Lenin und seine Genoss*innen wegen ihrer jakobinisch inspirierten „zentralistischen“ und autoritären Auffassungen. Lenin hatte nicht gezögert, in Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück (1904) zu schreiben, der revolutionäre Sozialdemokrat sei nichts anderes als ein „Jakobiner, der untrennbar verbunden ist mit der Organisation des Proletariats“16. Dem jungen Trotzki zufolge gelte es, eine Entscheidung zwischen Jakobinismus und Marxismus zu treffen, denn der revolutionäre Sozialdemokrat und der Jakobiner repräsentierten „zwei Welten, zwei Doktrinen, zwei Taktiken, zwei Mentalitäten – durch eine tiefe Kluft getrennt“.17

Leitmotiv des Pamphlets war die Gefahr des „Substitutionismus“ 18, die von den Methoden ausging, für die Lenin eintrat: Trotzki zufolge führen die Vorstellungen des Autors von Was tun? dazu, dass die Partei an die Stelle der Arbeiterklasse tritt, während innerhalb der Partei zuerst „die Parteiorganisation die Partei selbst, das ZK die Parteiorganisation und schließlich ein Diktator das ZK ersetzt“19. Man kann diese Kritik Lenin gegenüber für ungerecht halten, sie ist jedoch – mit visionärer Intuition – ein getreuer Spiegel der stalinistischen Zukunft der UdSSR.20 Trotzki lehnte diese Herangehensweise ab und gab zwei alternative Parolen aus: „Hoch die Selbsttätigkeit des Proletariats – Nieder mit der politischen Substitution!“21

Noch mehr als gegen Lenin begehrte Trotzki gegen die beunruhigenden Lehren auf, die von bestimmten bolschewistischen Komitees wie denen des Urals in einem Text vorgetragen wurde, der als Beilage zur Iskra veröffentlicht wurde: „(…) haben die Autoren dieses Dokuments den Mut, offen zu erklären, daß die Diktatur des Proletariats sich ihnen als Diktatur über das Proletariat darstellt: nicht die selbsttätige Arbeiterklasse, die das Schicksal der Gesellschaft in ihre Hände nimmt, sondern die ,starke und mächtige Organisation, die über das Proletariat und durch es über die Gesellschaft herrscht, wird den Übergang zum Sozialismus sichern.“22 Diktatur über das Proletariat – in wenigen Worten war das zentrale Thema der Debatte angesprochen.

Gegenüber diesem „uralischen Manifest“, das „keine Kuriosität, sondern das Symptom einer viel ernsteren Gefahr ist, die unsere Partei bedroht“, und dessen Schlussfolgerungen „selbst diejenigen erschrecken, die nicht besonders ängstlich sind“, beharrte Trotzki auf der Notwendigkeit einer pluralistischen Demokratie bei der Ausübung der revolutionären Macht:

„Die Aufgaben des neuen Regimes sind so kompliziert, daß sie nicht anders gelöst werden können als mittels des Wettstreits verschiedener Methoden des ökonomischen und politischen Aufbaus, mittels langer ,Streitgespräche‘, mittels systematischen Kampfes, nicht nur der sozialistischen Welt mit der kapitalistischen, sondern auch der verschiedenen Strömungen innerhalb des Sozialismus untereinander, Strömungen, die sich unvermeidlich einstellen werden, sobald die Diktatur des Proletariats Dutzende und Hunderte neuer, von niemand im Voraus lösbarer Probleme aufstellen wird. Und keine ,starke und mächtige Organisation‘ wird zur Beschleunigung und Vereinfachung des Prozesses diese Strömungen und Meinungsverschiedenheiten unterdrücken können, weil es nämlich nur zu klar ist, dass das Proletariat, wenn es fähig zur Diktatur über die Gesellschaft ist, nicht die Diktatur über sich selbst ertragen wird.“23

Zwar ist die Schlussfolgerung viel zu optimistisch, doch ist verblüffend, welch einen vorausschauenden, ja prophetischen Charakter dieser Text von Trotzki hat, und dass er dazu imstande war, die gefährlichen – autoritären und antidemokratischen – Tendenzen, „bei denen es“ einem „kalt überläuft“24, wahrzunehmen, die in bestimmten Strömungen der bolschewistischen Bewegung am Werk waren.

Im Juli 1917 trat Trotzki der bolschewistischen Partei bei. Diese Entscheidung ergab sich zum einen aus dem endgültigen Bruch mit den Menschewiki 1915 (mit denen er 1912 ein Bündnis, den „Augustblock“, geschlossen hatte), zum anderen aus den tiefgreifenden Veränderungen, die der Bolschewismus durchlaufen hatte. Er war nicht nur zu einer Partei geworden, die in der Bewegung der Massen steckte, sondern hatte unter dem Impuls von Lenins Aprilthesen25 einen Linksruck vollzogen, der die wesentlichen Aspekte der Strategie der permanenten Revolution enthielt (einige „alte Bolschewiki“ beschuldigten Lenin im April 1917 sogar, er sei ein „Trotzkist“ geworden …).26 Trotzkis Anschluss an den Bolschewismus war dauerhaft: Von diesem Zeitpunkt an und bis zu seinem Tod 1940 wurden der Bezug auf den Leninismus und die Überzeugung von der entscheidenden Bedeutung der Partei als revolutionärer Führung zu einem zentralen Bestandteil seines politischen Denkens.

Substitutionistische Irrungen und die Wende von 1923

Die ersten Jahre der Sowjetmacht (1917 bis 1923) waren durch zunehmende Einschränkungen der demokratischen Freiheiten gekennzeichnet – obwohl sie von dem totalitären stalinistischen System noch weit entfernt waren. Während Rosa Luxemburg sich mit den Bolschewiki solidarisch zeigte, äußerte sie sich in ihrer berühmten Broschüre Die Russische Revolution (1918)27 dennoch kritisch zu den autoritären Maßnahmen des neuen revolutionären Regimes: Auflösung der Verfassungsgebenden Versammlung, Verbot der Oppositionsparteien und der oppositionellen Presse usw.

Leo Trotzki teilte die Verantwortung für diese Orientierung mit Lenin und seinen Genoss*innen. Zwischen 1920 und 1922 nahm sie bei ihm sogar eine recht ausgeprägte Form an, die von einem extremen Zentralismus geprägt war, die Vorschläge zur Militarisierung der Arbeit und zur Verstaatlichung der Gewerkschaften – die Lenin und die Mehrheit der Partei ablehnten – waren der offensichtlichste Ausdruck davon. Er versuchte gewissermaßen, selber einige der substitutionistischen Thesen, deren Gefahr er 1904 angeprangert hatte, in die Praxis umzusetzen.

In dieser Periode entwickelte Trotzki Vorstellungen und Argumente, die stark von einem „jakobinisch“ inspirierten Autoritarismus geprägt sind. Das ist bei Büchern wie Terrorismus und Kommunismus (1920, eine Antwort auf Kautskys Kritik)28 oder Zwischen Imperialismus und Revolution (1922, ein Versuch, den sowjetischen Einmarsch in Georgien zu legitimieren)29 der Fall, gilt aber auch für andere Stellungnahmen in damaligen politischen Debatten. So hat er zum Beispiel in seinen Reden auf dem 10. Parteitag der Russischen Kommunistischen Partei (März 1921) offen die These aufgestellt, die Partei müsse ihre Diktatur „ohne Rücksicht auf ein zeitweiliges Schwanken in der spontanen Massenstimmung, ohne Rücksicht auch auf die vorübergehenden Unsicherheiten in der Arbeiterklasse“ aufrechterhalten.30 Und in einem Redebeitrag auf dem Zweiten Kongress der Komintern (Juli 1920) entwickelte er dieses großartige Stück substitutionistischer Ideologie:

„Heute haben wir von der polnischen Regierung den Vorschlag bekommen, Frieden zu schließen. Wer entscheidet diese Frage? Wir haben den Rat der Volkskommissare, aber er muß ja auch einer gewissen Kontrolle unterstehen. Wessen Kontrolle? Der Arbeiterklasse als einer formlosen chaotischen Masse? Nein. Da haben wir die Zentrale der Partei zusammenberufen, um den Vorschlag zu erörtern und zu entscheiden, ob man ihn beantworten soll. Und wenn wir Krieg führen, neue Divisionen zu bilden, die besten Elemente dafür suchen müssen, wohin wenden wir uns? An die Partei, an das Zentralkomitee (…).“31

Trotzki hatte im gleichen Zeitraum eine viel differenziertere Haltung zu den Problemen, die sich der Dritten Internationale stellten. Seine Auffassung von der Beziehung zwischen „der Partei“ und „den Massen“ in Europa unterschied sich stark von der, die er für Sowjetrussland vertrat, wenn sie dazu nicht sogar im Widerspruch stand. In einer Rede aus der gleichen Zeit betonte er im Zusammenhang mit Italien mit Bedacht: „Die Idee, den Willen der Massen durch die Entschlossenheit der sogenannten Avantgarde zu ersetzen, ist absolut unzulässig und unmarxistisch“32; und im November 1920 verteidigte er in einer Rede über Deutschland im Exekutivkomitee der Komintern das Prinzip der dialektischen Wechselseitigkeit zwischen der Führung und der Basis der Bewegung: „Die Erziehung der Massen und die Auswahl der Führer, die Entwicklung der Selbstbetätigung der Massen und die Einführung einer entsprechenden Kontrolle über die Führer, – das sind alles miteinander verknüpfte und gegenseitig bedingte Erscheinungen und Vorgänge.“33

Die große Wende sollte 1923 kommen, als Trotzki sich des allmählichen Aufstiegs der bürokratischen Macht innerhalb der Partei und des Sowjetstaates bewusst wurde. In Der neue Kurs prangerte er die Tendenz des Apparates, „die Führungskader (…) der Masse der Parteimitglieder entgegenzustellen, die als Objekt der Beeinflussung gesehen wird“34, sowie die Gefahr des „Substitutionismus“ an, die entsteht, wenn die Methoden des Apparates die lebendige und aktive Demokratie innerhalb der Partei auslöschen, d. h. wenn „die Führung der Partei durch das Administrieren ihrer ausführenden Organe (Komitee, Büros, Sekretäre usw.)“ ersetzt wird.35 Er wurde bald zum Hauptgegner der stalinistischen Bürokratie, und in seinen späteren Schriften – wie Verratene Revolution (1936)36 – sind die Plädoyers für sozialistische Demokratie und Pluralismus fast wortwörtlich wieder wie in Unsere politischen Aufgaben zu finden.

Als er kurz vor seiner Ermordung an seiner Stalin-Biographie schrieb, kam er ein letztes Mal auf dieses Frühwerk zurück, das er einem nuancierten Urteil unterzog:

„In meiner 1904 geschriebenen Broschüre ,Unsere politischen Aufgaben‘, die in Bezug auf meine Kritik an Lenin ziemlich viel Unreifes und Irrtümliches enthält, finden sich immerhin einige Seiten, die eine ganz richtige Idee von der Mentalität der ,Komiteetschiks‘ jener Tage geben (…). Der Kampf, den Lenin ein Jahr später, auf dem Parteitag [3. Parteitag, April/Mai 1905 in London, M.L.] gegen die hochmütigen Komiteeleute auszufechten hatte, bestätigt vollauf, daß meine Kritik gerechtfertigt gewesen war.“37

Dennoch wies Trotzki die These, wonach „der zukünftige Stalinismus bereits in der bolschewistischen Zentralisation seine Wurzeln hatte“, als nichtssagend und ohne historische Grundlage zurück; diese seien nicht in dem abstrakten „Prinzip“ des Zentralismus zu suchen, auch nicht in der Hierarchie der Berufsrevolutionär*innen im Untergrund, sondern in den konkreten Bedingungen Russlands vor und nach 1917.38 Paradoxerweise scheinen ihm die stalinistischen Säuberungen die schlagkräftigste Antwort auf die Kritiker und Kritikerinnen des Bolschewismus zu geben: Erst durch das Massaker an der gesamten bolschewistischen alten Garde konnte Stalin seine Macht endgültig festigen.

Das Argument ist richtig, aber man kommt nicht umhin, die Rolle bestimmter autoritärer Traditionen des Bolschewismus vor 1917 und der undemokratischen Praktiken der Jahre 1918 bis 1923 für den Aufstieg des Stalinismus zu hinterfragen: Haben die Oktoberrevolutionäre nicht in gewissem Maße – unfreiwillig – zur Entstehung des bürokratischen Golems beigetragen, der sie vernichten sollte?

Dieser Artikel ist im Februar 1999 unter dem Titel „Leon Trotsky, profeta da Revolução de Outubro“ in der dritten Ausgabe der Zeitschrift Outubro (Oktober) veröffentlicht worden, die seit 1998 von dem Instituto de Estudos Socialistas in São Paulo herausgegeben wird (http://outubrorevista.com.br/leon-trotsky-um-profeta-da-revolucao-de-outubro). Die Anmerkungen, die durch eckige Klammern kenntlich gemacht sind, stammen vom Übersetzer.

Michael Löwy ist 1938 in Brasilien geboren worden und dort aufgewachsen, seit 1969 lebt er vorwiegend in Paris. Er ist Sozialwissenschaftler, Ökosozialist, Mitglied von „Ensemble!“ und zugleich der NPA.

 

Übersetzung und Bearbeitung: Wilfried Dubois.

1 „Vorrede zur zweiten russischen Ausgabe des ,Manifests der Kommunistischen Partei‘“ (London, 21. Januar 1882), in: Karl Marx / Friedrich Engels, Werke, Bd. 19, Berlin: Dietz Verlag, 1962, S. 296.

2 [Ausführlicher hierzu: Michael Löwy, Revolution ohne Grenzen. Die Theorie der permanenten Revolution, Frankfurt a. M.: isp-Verlag, 1987 (Originalausgabe auf Englisch: 1981).]

3 [„Itogi i perspektiwy“, in: N. Trozki, Nascha rewoljuzija, S.-Peterburg: Knigoisdatelstwo N. Glagolewa, o. J. {1906 oder 1907?}, S. 224–286.
Erste vollständige Ausgabe auf Deutsch: Leo Trotzki, Ergebnisse und Perspektiven. Die treibenden Kräfte der Revolution, mit einer Einleitung von Richard Lorenz, Frankfurt a. M.: verlag neue kritik, 1967, (archiv sozialistischer literatur, Bd. 6).]

4 Zu den Unterschieden zwischen Parvus und Trotzki siehe Alain Brossat, Aux origines de la révolution permanente. La pensée politique du jeune Trotsky, Paris: François Maspero, 1974.
Zu den Konvergenzen und Divergenzen zwischen Lenin, Rosa Luxemburg und Trotzki siehe das bemerkenswerte Buch von Norman Geras, The Legacy of Rosa Luxemburg, London: New Left Books, 1976; 2. dt. Ausg.: Rosa Luxemburg. Vorkämpferin für einen emanzipatorischen Sozialismus, Köln: Neuer ISP Verlag, 1996.

5 [Franz Mehring, „Die Revolution in Permanenz“ (ungezeichneter Leitartikel; datiert: Berlin, 1. November 1905), in: Die Neue Zeit. Wochenschrift der Deutschen Sozialdemokratie, Stuttgart, 24. Jg. (1905/06), 1. Bd., Nr. 6, (Anfang November) 1905, S. 169–172; nachgedruckt in: F. Mehring, Politische Publizistik 1905 bis 1918, Berlin: Dietz Verlag, 1973, (Gesammelte Schriften, Bd. 15), S. 84–88.
Auf Russisch: „Neprerywnaja rewoljuzija“, in: Natschalo, S.-Peterburg, Nr. 10, 25. November 1905.]

6 [Vgl. Leo Trotzki, Mein Leben. Versuch einer Autobiographie, Berlin: S. Fischer, 1930, S. 115/116; 3. dt. Ausg.: Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag, 1974, (Fischer Taschenbuch, Bd. 6258), S. 112.]

7 L. Trotzki, [„Unsere Meinungsverschiedenheiten. Das Jahr 1905, die Reaktion und die Perspektiven der Revolution“, in: ders.] Die russische Revolution 1905, Berlin: Vereinigung Internationaler Verlagsanstalten, 1923, S. 229.
[Neue Ausgabe: Die russische Revolution 1905, Berlin: Manifest Verlag, 2018, (marxistische schriften), S. 206.
Dieser Aufsatz erschien zuerst im Juli 1908 in Przegląd Socjaldemokratyczny, der Monatszeitschrift der Sozialdemokratie des Königreichs Polen und Litauens (SDKPiL). Als Trotzki 1922 die erste russische Ausgabe seines Buchs über die Revolution 1905 zusammenstellte, auf der die deutsche Ausgabe von 1923 beruht, hatte er nur ein „russisches Manuskript“ mit „bedeutenden Lücken“ zur Verfügung (Fußnote, S. 222).]

8 [N. Trotzky, „Das Proletariat und die russische Revolution“, in: Die Neue Zeit. Wochenschrift der Deutschen Sozialdemokratie, 26. Jg. (1907/08), 2. Bd., Nr. 48, 28. August 1908, S. 791.
Unter dem Titel „Das Proletariat und die russische Revolution. Über die menschewistische Theorie der russischen Revolution“ nachgedruckt in:] L. Trotzki, Die russische Revolution 1905, Berlin: Vereinigung der Internationalen Verlagsanstalten, 1923, S. 221. [Neue Ausgabe: Die russische Revolution 1905, 2018, S. 198.
Dieser Aufsatz ist eine Kritik an dem gleichnamigen Buch von A. Tscherewanin, das 1907 in Moskau auf Russisch und 1908 mit einem Vorwort der niederländischen linken Sozialistin Henriette Roland-Holst im Parteiverlag der SPD auf Deutsch erschien. Unter dem Namen „Tscherewanin“ veröffentlichte der russische sozialdemokratische Publizist Fjodor Andrejewitsch Lipkin (1869‒1938?), führendes Mitglied der menschewistischen Fraktion der SDAPR.]

9 Ergebnisse und Perspektiven, 1967, S. 65.

10 Ergebnisse und Perspektiven, 1967, S. 35.

11 [Ergebnisse und Perspektiven, 1967, S. 106.]

12 Trotzki. Bd. I: Der bewaffnete Prophet, 1879‒1921, Stuttgart usw.: Verlag W. Kohlhammer, 1972, S. 161.
Deutscher fügt hinzu: „In dieser Broschüre von achtzig Seiten lag das Wesen und das Fazit des ganzen Mannes. Sein ganzes Leben lang, als Führer der Revolution, als Gründer und Oberhaupt einer Armee, als Vorkämpfer einer neuen Internationale und dann als Verfolgter in der Verbannung, sollte er die Gedanken, die er 1906 so präzise formuliert hatte, immer wieder verteidigen und vertiefen.“ (S. 162)

13 Wie Lenin später schreiben würde: „Gerade die Bolschewiki (…) haben den Bauern nur dank dem Siege der proletarischen Revolution dazu verholfen, die bürgerlich-demokratische Revolution wirklich zu Ende zu führen.“ („Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky“, in: Werke, Bd. 28, S. 315).

14 [Die Erstausgabe erschien Ende August oder im September 1904 in der Parteidruckerei der SDAPR in Genf.
Erstveröffentlichung auf Deutsch: „Unsere politischen Aufgaben“, in: Leo Trotzki, Schriften zur revolutionären Organisation, hrsg. von Hartmut Mehringer, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1970, (Texte des Sozialismus und Anarchismus), S. 7–134.]

15 [„Organisationsfragen der russischen Sozialdemokratie“, in: Gesammelte Werke, Bd. 1: 1893 bis 1905, Zweiter Halbband, Berlin: Dietz Verlag, 1970, S. 422–444.]

16 [W. I. Lenin, „Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück. Die Krise in unserer Partei“, in: Werke, Bd. 7, Berlin: Dietz Verlag, 1956, S. 386.
Trotzki zitierte diesen Satz vollständig seiner Broschüre Unsere politischen Aufgaben am Anfang des Kapitels „Jakobinismus und Sozialdemokratie“ und des Abschnitts „Nicht Jakobiner und Sozialdemokrat, sondern Jakobiner oder Sozialdemokrat“ (dt. Ausg. 1970, S. 113).]

17 „Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 117. [Trotzki wiederholte diesen Satz zwei Seiten weiter.]

18 [Von lat. „substituere“ ersetzen; Substitutionismus (russisch: „samestitelstwo“) bedeutet also in etwa: Tendenz zu Stellvertreterpolitik.
Trotzki sprach von „zwei Arbeitsmethoden“. „Die eine besteht in der Übernahme des Denkens für das Proletariat, in der politischen Substitution des Proletariats, die andere in der politischen Erziehung des Proletariats, seiner politischen Mobilisierung“ („Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 68).]

19 [N. Trozki, Naschi polititscheskije sadatschi. Taktiktscheskije i organisazionnyje woprosy, Shenewa: Isd. Rossijskoj Sozial-Demokratitscheskoj Rabotschej Partii, Tip. Partii, 1904, S. 54; zitiert nach:] Isaac Deutscher, Trotzki. Bd. I, 1972, S. 96.
[Dt.: „Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 73.]

20 Vgl. Isaac Deutscher, Trotzki. Bd. I, 1972, S. 99‒102.

21 „Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 68.

22 „Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 127 [Hervorhebung von M. L.]).

23 „Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 131.

24 [„Unsere politischen Aufgaben“, 1970, S. 133.]

25 [W. I. Lenin, „Über die Aufgaben des Proletariats in der gegenwärtigen Revolution“ {„Aprilthesen“}, in: Werke, Bd. 24, Berlin: Dietz Verlag, 1959, S. 1‒8.]

26 [Ausführlicher und mit Belegen hierzu: Michael Löwy, „Von Hegels ,Logik‘ zum Finnischen Bahnhof“ (1970), in: die Internationale, Frankfurt a. M., Nr. 19, o. J. {1983}, S. 88‒101.]

27 [Rosa Luxemburg, „Zur russischen Revolution“, in: dies., Gesammelte Werke, Bd. 4, Berlin: Dietz Verlag, 1974, S. 332–365.]

28 [L. Trotzki, Terrorismus und Kommunismus. Anti-Kautsky, hrsg. vom Westeuropäischen Sekretariat der Kommunistischen Internationale, Hamburg: Verlagsbuchhandlung Carl Hoym Nachf. Louis Cahnbley, 1920.
Dieses Buch ist eine Replik auf Karl Kautskys Schrift Terrorismus und Kommunismus. Ein Beitrag zur Naturgeschichte der Revolution, Berlin: Verlag Neues Vaterland, 1919.]

29 [L. Trotzki, Zwischen Imperialismus und Revolution. Die Grundfragen der Revolution an dem Einzelbeispiel Georgiens, o. O. [Petrograd]: Verlag der Kommunistischen Internationale, 1922.
Neue Ausgaben: o. O. [Hamburg]: Severus Verlag, 2018; Berlin: Manifest Verlag, 2020, (marxistische schriften).]

30 [Rede über die Arbeiteropposition, gehalten am14. März 1921 auf dem 10. Parteitag der Russischen Kommunistischen Partei (Bolschewiki); zitiert nach:] Isaac Deutscher, Trotzki. Bd. I, 1972, S. 477.

31 Leon Trotsky, „Speech on Comrade Zinoviev’s Report on the Role of the Party“, in: The First Five Years of the Communist International, Bd. 1, New York: Pioneer Publishers, 1945, S. 99/100.
[Rede in der zweiten Sitzung, 23. Juli 1920, in: Der zweite Kongreß der Kommunist. Internationale. Protokoll der Verhandlungen vom 19. Juli in Petrograd und vom 23. Juli bis 7. August 1920 in Moskau, o. O. [Petrograd]: Verlag der Kommunistischen Internationale, 1921, (Bibliothek der Kommunistischen Internationale, Bd. 22), S. 94.]

32 Leon Trotsky, „Report on ,The Balance Sheet‘ of the Third Congress of the Communist International. Delivered at the Second Congress of the Communist Youth International, July 14, 1921“, in: The First Five Years of the Communist International, Bd. 1, 1945, S. 301.

33 Leon Trotsky, „On the Policy of the KAPD. Speech Delivered at the ECCI, November 24, 1920“, in: The First Five Years of the Communist International, Bd. 1, 1945, S. 149 (meine Hervorhebung, M.L.).
[Dt.: L. Trotzki, „Ueber die Politik der K.A.P.D. Rede auf der Sitzung des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale am 24. November 1920“, in: Die Kommunistische Internationale. Organ des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale, Petrograd, 2. Jg., Nr. 17, 1921, S. 198.]

34 Leo Trotzki, „Die Frage der Generationen in der Partei“ (23. 12. 1923; enthalten in der Broschüre Der neue Kurs), in: Linke Opposition und IV. Internationale, 1923‒1926, hrsg. von Helmut Dahmer u. a., Hamburg: Rasch und Röhring Verlag, 1997 [1998], (Schriften, Bd. 3.1), S. 220.

35 „Die Frage der Generationen in der Partei“, S. 226.

36 [Leo Trotzki, „Verratene Revolution. Was ist die UdSSR und wohin treibt sie?“, in: Sowjetgesellschaft und stalinistische Diktatur, hrsg. von Helmut Dahmer u. a., Hamburg: Rasch und Röhring Verlag, 1988, (Schriften, Bd. 1.2: 1936‒1940), S. 687–1011.]

37 Leo Trotzki, Stalin. Eine Biographie, hrsg. von Hartmut Mehringer, Bd. I, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt Taschenbuch Verlag, 1971, (Texte des Sozialismus und Anarchismus), S. 97; lieferbare Ausg.: Essen: Mehring Verlag, 2010, S. 84.

38 Vgl. L. Trotzki, Stalin, Bd. I, 1971, S. 96; Ausg. 2010, S. 84.

 

 

Der Artikel erschien in die Internationale Nov./Dez. 2020: www.inprekorr.de