Hegels „Algebra der Revolution“[1]
Helmut Dahmer, Wien Vor 250 Jahren, am 27. August 1770, wurde Hegel als Sohn eines herzoglich-württembergischen Beamten in Stuttgart geboren. Seit 1817 Fichtes Nachfolger an der Berliner Universität, führte er die von Kant begonnene „philosophische Revolution“ zu Ende (Heine, 1834).[2] Das Projekt Hegels und seiner Studienfreunde am Tübinger Stift, Schelling und Hölderlin, war es, ihre „Zeit in Gedanken zu erfassen“, sie also sich und ihren Zeitgenossen verständlich zu machen. Sie studierten Philosophie und Theologie, und ihre Studienzeit fiel mit der von den französischen „Enzyklopädisten“ (Diderot, D′Alembert, Holbach, Rousseau, Turgot, Voltaire) vorbereiteten französischen Revolution der Jahre 1789-1794 zusammen. Im Schlusskapitel seiner geschichtsphilosophischen Vorlesungen[3] schrieb Hegel über „Aufklärung“ und Revolution: „Der Gedanke, der Begriff des Rechts machte sich mit einem Male geltend, und dagegen konnte das alte Gerüst des Unrechts keinen Widerstand leisten. […] Es war ...