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Brot und Spiele – Eine neue Zeitschrift für Kultur und Politik

Es ist ein ehrgeiziges und mutiges Projekt. In einer Zeit, in der Printprodukte für überholt erklärt werden, traut sich eine Kombo österreichischer Kulturschaffender mit einer neuen »Zeitschrift für Kultur und Politik«, oder auch: »für Politik und Kultur, mit verfließenden Grenzen zwischen beiden« auf den Markt.

2024-06-06T00:45:07+02:005. Juni 2024|

Die faschistische Gefahr

Vor 100 Jahren hatten Arbeiter- und Soldatenrevolutionen dem Ersten Weltkrieg und den Monarchien ein Ende gemacht. Der antikapitalistische Flügel dieser Bewegung wurde von reformistisch-nationalistischen Regierungen mit Hilfe von konterrevolutionären Truppen niedergekämpft (aus denen sich dann auch die ersten faschistischen Organisationen rekrutierten). Das Resultat dieser bürgerkriegsartigen Kämpfe waren parlamentarische Demokratien – prekäre politische Überbauten der vordemokratisch organisierten kapitalistischen Wirtschaftsgesellschaft. Als die ökonomische Krise von 1929 diese vorläufige „Stabilisierung“ der Nachkriegs-Verhältnisse ins Wanken brachte, wurde das parlamentarische System durch Präsidialdiktaturen ersetzt, deren letzte 1933 das „Kabinett Hitler“ war.

2024-05-22T17:49:46+02:0022. Mai 2024|

Aufruf: Politisches Asyl für Kriegsdienstverweigerer und Kriegsdienstverweigerinnen!

Vieltausendfacher Tod, Zerstörung von Infrastruktur, Bruch international gültiger Verträge und Abkommen und des Völkerrechts stehen auf der Tagesordnung. Und während die Kosten für soziale Maßnahmen oder Klimaschutz immer wieder peinlichst genau hinterfragt werden, werden für Krieg und Aufrüstung Milliarden und Abermilliarden ohne große Diskussionen aufgebracht.

Offener Brief gegen den Missbrauch der Holocaust-Gedenkarbeit

– unterzeichnet von Holocaust- und Antisemitismusforschern verschiedener Institutionen. Omer Bartov, Christopher R. Browning, Jane Caplan, Debórah Dwork, Michael Rothberg, u.a. Die Berufung auf die Erinnerung an den Holocaust vernebelt unser Verständnis des Antisemitismus, dem Juden heute ausgesetzt sind, und stellt die Ursachen der Gewalt in Israel-Palästina gefährlich falsch dar.

2023-11-22T12:23:22+01:0022. November 2023|

Was gesund erhält und was krank macht: Die entscheidenden Determinanten von Krankheit sind ­gesellschaftlich

Der Aufstieg der Naturwissenschaften im 19.Jahrhundert befeuerte die Illusion, Krankheiten seien durch medizinische Maßnahmen zu »besiegen« oder gar durch eine erbbiologisch basierte Bevölkerungspolitik »auszumerzen«. Doch gab es innerhalb der Medizin auch kritische Stimmen, bspw. die von Rudolf Virchow. Er führte Krankheiten wesentlich auf mangelhafte soziale Verhältnisse zurück. Deshalb plädierte er für eine »soziale Medizin«, die die Arbeits-, Wohn- und Ernährungsverhältnisse in den Blick nimmt.

2023-04-26T16:25:36+02:0016. Februar 2023|

Der Revolutionär und der Seelenarzt. Helmut Dahmer: Trotzki, die Psychoanalyse und die kannibalischen Regime

Der Autor des Klassikers Libido und Gesellschaft. Studien über Freud und die Freudsche Linke (die dritte erweiterte Auflage erschien 2013, urspr. 1982) ist dafür bekannt, die Werke von Marx und Freud als zwei verschiedene und doch verwandte Ansätze »kritischer Theorie« zu verstehen. Mit seinem neuen Buch führt er die Arbeit fort, beide Theorien miteinander zu konfrontieren und zu zeigen, wie sie sich wechselseitig befruchten können.

2023-04-26T16:26:25+02:008. Januar 2023|

Helmut Qualtinger (1928–1986): Kein Freund der Wiener Gemütlichkeit

Vor 35 Jahren, am 29. September 1986, starb in Wien Helmut Qualtinger. Ihn verband mit Wien eine Hassliebe, denn er hielt nichts von der Unterwürfigkeit der Wiener. Das Aufbegehren gegen Autoritäten zog sich durch sein ganzes Leben und immer hatte er einen besonders kritischen Blick auf die Mächtigen. Die Wiener Gemütlichkeit, mit der man versuchte, ihn zu umschmeicheln, war ihm zuwider.

2021-12-16T16:44:50+01:0012. Dezember 2021|

Mikis Theodorakis: Der Patrizier, der die Hochkultur proletarisierte

Geboren am 29. Juli 1925 - Gestorben am 2. September 2021 von Nikos Chilas Mit Pop-Musik hatte er wenig im Sinn. Und auch nicht mit Jazz. Mikis Theodorakis war nicht von den musikalischen Strömungen angesteckt, die in der Nachkriegszeit die westliche Welt überfluteten. Mit seinem eigenen, mal melancholischen, mal anarchischen Sound aber konnte er zeitweise die Welt mehr rocken als es der härteste Rock jemals vermochte. Das Ideal des weltbekannten Komponisten war eigentlich die Klassik, besonders die deutsche, bereichert mit dem antiken „Melos", der „kosmischen Harmonie", wie sie der Philosoph Pythagoras definierte. In seiner Jugend wähnte Theodorakis sich als der „griechische Bach und Beethoven". Dieses künstlerische Credo hat er in den fünfziger Jahren, während seines Studiums am Konservatorium von Paris, ins Politische umgewandelt. „Ich wollte klangliche Wandmalereien schaffen, allerdings mit absolut lebendigen Materialien" erklärte ...

2021-11-03T01:17:57+01:002. November 2021|

Hitchhiker to the galaxy

An den Rand notiert von Rolf Euler Der Sommer der Überschwemmungen und Brände brachte in heftiger und oft tödlicher Art noch mehr Aufklärung über die Probleme, vor denen die Menschheit und die Natur stehen. Im Gegensatz dazu übertrumpfen sich die reichsten Menschen mit «Erfolgsmeldungen» ihrer Fahrt in den nahen Weltraum. Mit Milliarden haben sich der Brite Richard Branson mit seiner Raumfahrtfirma Virgin Galactic und der ehemalige Amazon-Chef Jeff Bezos im Juli eine – nicht mal neue – Sicht auf die Erde erlaubt, mit lobenden Worten über die einmalige Aussicht. Tesla-Chef Elon Musk wird sich anschließen. Das ist kein Spiel «Wer hat den größten», sondern die moderne Form des Bads im Geldspeicher à la Dagobert Duck – wer kann die Milliarden mit großem Aufsehen verpulvern, als Reichster der Welt zeigen, dass man sich das leisten ...

2021-09-16T00:32:57+02:0016. September 2021|