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Algerische Feministinnen an der Grenze der Solidarität

11. Juni 2025, Flughafen Algier. Vier Koffer stehen auf dem Kontrollband. Darin befinden sich keine Fahnen oder Transparente, sondern nur neutrale Kleidung, Badeanzüge und tragbare Akkus. Sarah Lalou, Yakouta Benrouguibi, Doha A. und Amel Hadjadj geben sich als Touristinnen aus. Ihr eigentliches Ziel? Die Teilnahme am Global March to Gaza, einer internationalen Mobilisierung zur Durchbrechung der Blockade des Gazastreifens.

2025-10-24T15:00:26+02:0024. Oktober 2025|

Marokkos Generation Z und der regionale Aufstand

Nur wenige Jahre später bestätigen Ereignisse die These, dass das, was am 17. Dezember 2010 in Tunesien begann und im folgenden Jahr in einer massiven Welle von Volksaufständen gipfelte, die sich auf sechs Länder in der Region ausbreitete und verschiedene Formen der Massenmobilisierung in anderen Ländern umfasste – die als „Arabischer Frühling“ bekannte Welle –, kein isoliertes oder zufälliges Ereignis war. Vielmehr markierte sie den Beginn dessen, was ich als „langfristigen revolutionären Prozess” bezeichnet habe.

2025-10-22T22:09:01+02:0022. Oktober 2025|

Südsudan: Führungen absetzen, um den Krieg im Südsudan zu beenden

Durch ihre Korruption und ihre ethnisch geprägte Politik stürzen die Eliten des Landes den Südsudan in einen neuen Abgrund der Gewalt. Seit seiner Trennung vom Sudan im Juli 2011 hat das Land nur Bürgerkriege unterschiedlicher Intensität erlebt. Seit acht Monaten steht Vizepräsident Riek Machar wegen verschiedener Anklagen wie Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Rebellion und Hochverrat vor Gericht.

2025-10-18T02:16:37+02:0018. Oktober 2025|

Die Straßen von Algier – Erfahrungen des Kolonialismus prägen französische Theorie

Viele bekannte französische Theoretiker:innen der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts haben auf die eine oder andere Art einen »kolonialen Hintergrund« mit einer konkreten biografischen Realität. Der Historiker und Kulturwissenschaftler Onur Erdur untersucht in seinem unterhaltsamen und bebilderten Essay genau diese individuellen räumlichen Erfahrungen und ihren Einfluss auf die Theorie. Es waren nicht nur die legendären Pariser Bibliotheken, sondern auch die Straßen Algiers und der Strand von Tunis, die den Raum für Theorie bildeten.

2025-10-05T23:07:26+02:005. Oktober 2025|

Solidarität mit der algerischen PST und ihren Mitgliedern!

Die algerischen Behörden haben die Suspendierung der Aktivitäten der Sozialistischen Arbeiterpartei (Parti Socialiste des Travailleurs, PST) und die Schließung ihrer Räumlichkeiten angeordnet. In Algerien, wo Aktivist:innen, Journalist:innen und Demonstrant:innen regelmäßig inhaftiert werden, sind die Mitglieder der PST nun von Verhaftung bedroht.

2023-05-03T15:15:56+02:007. Februar 2022|

C. L. R. James: Black Jacobin und kritischer Theoretiker des Panafrikanismus

von Elfriede Müller* Für den schwarzen Schriftsteller und Aktivisten aus Trinidad waren Sklavinnen und ­Bauern eine revolutionäre Kraft. Cyril Lionel Robert James (1901–1989) war einer der originellsten linken Denker des 20.Jahrhunderts. Als Sohn eines Lehrers in Trinidad unter britischer Herrschaft geboren, politisierte sich James in England. Er stieß zur trotzkistischen Bewegung und wurde britischer Delegierter bei der Gründung der IV. Internationale 1938 in Paris. Während des Abessinienkriegs 1935 war er Sprecher der englischen Solidaritätsbewegung mit Äthiopien. 1938 verfasste James die erste antistalinistische Studie zur Komintern, World Revolution, die den Stalinismus zum Hauptschuldigen für das Ausbleiben der Weltrevolution erklärte. Er emigrierte in die USA und «bildete dort die Dritte Welt in der trotzkistischen Partei». Die Socialist Workers Party (SWP) schuf eine Abteilung für «Negro Work», eine offizielle Erklärung definierte die Schwarzen als Avantgarde der proletarischen ...

2021-06-29T18:06:13+02:0029. Juni 2021|

Der arabische revolutionäre Prozess, zehn Jahre danach

Gilbert Achcar Vor zehn Jahren, am 17. Dezember 2010, löste ein junger Straßenverkäufer in Sidi Bouzid in Tunesien einen politischen Flächenbrand aus, der bald das ganze Land erfasste, bevor er sich über den gesamten arabischsprachigen Raum ausbreitete und seit 2011 als "Arabischer Frühling" bekannt ist. Die ersten Monate dieses "Frühlings" waren euphorisch, als eine Welle massiver Proteste die Region erfasste: Dem Beispiel Tunesiens folgten Ägypten, Jemen, Bahrain, Libyen und Syrien. Doch die revolutionäre Welle in den sechs Ländern ebbte bald ab und wurde von einer Konterrevolution abgelöst. Die Revolution in Bahrein wurde niedergeschlagen. Das syrische Regime konnte dem Volksaufstand, der zum Bürgerkrieg wurde, standhalten, bis ihm der Iran 2013 zu Hilfe kam. In Ägypten kam es wenig später zu einem reaktionären Militärputsch, gefolgt von weiteren Rückschlägen. In Libyen und Jemen brach ein Bürgerkrieg aus. ...

2021-06-22T22:32:58+02:0031. Dezember 2020|