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Über Asbjørn Wahl

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Gewerkschaften brauchen neue Strategien

von Asbjørn Wahl am 15. September 2020 Da die Arbeitgeber seit Jahrzehnten eine Offensive gegen die Arbeiter*innenschaft führen, hat sich das Kräfteverhältnis, das einst den sozialen Dialog sicherte, verändert. Überall auf der Welt sind die Gewerkschaften in der Defensive und stehen unter dem immensen Druck starker wirtschaftlicher und politischer Kräfte. Wir sind mit einer Vielzahl von Krisen konfrontiert. Die Arbeitgeber*innen greifen an allen Fronten an, und die Pandemie wird als Vorwand benutzt, um Gewerkschaften, Löhne und Arbeitsbedingungen weiter zu untergraben. Seit Beginn der neoliberalen Offensive um 1980 haben wir eine enorme Verschiebung des Kräfteverhältnisses  erlebt, weg von der Arbeit, hin zum Kapital. Trotzdem halten große Teile der Gewerkschaftsbewegung weiterhin an der Ideologie der Sozialpartnerschaft fest - mit dem sozialen Dialog als wichtigster Einflussmethode -, was sich in der gegenwärtigen Situation als kontraproduktiv erweist. Eine ...

2020-11-27T21:00:07+01:0027. November 2020|

Bolivien: Sieg der MAS-IPSP – Luis Arce siegt mit 55 % der Stimmen. Eine zweite Chance, ihren Kurs neu auszurichten und den Wandel zu vertiefen.

Roberto Montoya, 24. Oktober 2020, Bolivien Nach dem überwältigenden Wahlsieg der MAS-IPSP (Movimiento al Socialismo-Instrumento Político por la Soberanía de los Pueblos) hat das Lager der bolivianischen Bevölkerung eine große Chance, seinen Kurs wiederzufinden, bestimmte umstrittene Politiken und persönliche Haltungen von Evo Morales, die seine soziale Unterstützung in den letzten Jahren reduziert hatten, zu korrigieren und die weitreichenden Reformen, die während seiner fast vierzehnjährigen Regierungszeit durchgeführt wurden, zu vertiefen und auszuweiten. Der Hauptkandidat der Rechten, Carlos Mesa, versuchte während seines Wahlkampfes genau diese Unzufriedenheit mit Evo Morales aus einigen der sozialen Bewegungen, die ihn an die Macht gebracht hatten, zu nutzen und versicherte, dass Luis Arce Catacora, der nun neue Präsident, eine einfache Marionette von Morales sei. "Arce ist Morales" war einer der Slogans, die im Wahlkampf von Mesa verwendet wurden. Nach seinem Triumph ...

2021-06-22T22:50:26+02:0027. November 2020|

„Konjunkturprogramme“ für ihre Profite oder ein Aktionsplan für unser Leben?

Ihre Antworten auf die Krisen und unsere: Das linksradikaler Umtriebe nicht verdächtige Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat jüngst in einer Studie festgestellt, dass die Vermögensverteilung hierzulande noch ungleicher ist als bisher bekannt. Die 45 reichsten deutschen Familien verfügen über eben so viel Eigentum wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung (41,6 Millionen Menschen). 45 zu 41.600.000. von Koordination der ISO Vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen des Kapitalismus stellen sich zwei Fragen. Wer zahlt die Zeche? Und welcher Weg führt aus diesen Krisen? Ihre Antworten … Die Kosten der gegenwärtigen Gesamtkrise hierzulande werden auf rund 2 Billionen Euro geschätzt. Die Herrschenden und ihre Politik haben mit den „Konjunkturprogrammen“ bereits mit der Abwälzung der Krisenlasten begonnen. Die abhängig Beschäftigten und die Armen sollen zahlen. Das ist ihre Antwort auf die erste Frage. Ihre Antwort auf ...

2020-11-27T10:41:15+01:0026. November 2020|

Brasilien: Bolsonaro macht weiter wie bisher

Katastrophen und Kriminalität im Land haben Bolsonaro zu einen taktischen Schlingerkurs genötigt. Ein Rutsch nach links? – Weit gefehlt. João Machado Brasiliens Bolsonaro-Regierung ist eine riesige Katastrophe und gefährliche Bedrohung: Ineffizienz angesichts der Covid-19-Pandemie, verheerende internationale Beziehungen, eine gezielte Anti-Umwelt-Politik, Angriffe auf demokratische Institutionen, Menschenrechte und die (labilen) Errungenschaften der Zivilisation. Die von der Regierung verfolgte Politik bezüglich der indigenen Völker geht in Richtung Völkermord. Und auch schon vor der Pandemie war die dortige Wirtschaftspolitik ein Fehlschlag. Brasilien ist das Land, das weltweit in puncto Covid-19-Infizierte und -Tote die zweithöchsten Fallzahlen aufweist und mit mehr als 125 000 Toten nur noch hinter dem traurigen Spitzenreiter USA liegt. Das Bild könnte sogar noch schlimmer sein, wäre Bolsonaro nicht durch Gerichtsentscheidungen daran gehindert worden, seine politische Linie durchzusetzen. Die Regierung ist kriminell, auch von einem rein rechtlichen Standpunkt ...

2021-06-22T22:53:43+02:0026. November 2020|

Leo Trotzki – Prophet der Oktoberrevolution

Leo Trotzki war einer der wenigen, wenn nicht sogar der einzige russische Marxist, der den Verlauf der Ereignisse vom Oktober 1917 bereits 1905 in seinen Grundzügen vorausgesehen hat – als „permanente Revolution“. Michael Löwy Aber er begnügte sich nicht mit Vorhersagen: Als „bewaffneter Prophet“ trug er aktiv zur Verwirklichung seiner Vorhersagen bei. Und dies war nicht die einzige „Prophezeiung“ des jungen Trotzki. In Unsere politischen Aufgaben, einer Broschüre aus dem Jahr 1904, kritisierte er – ähnlich wie Rosa Luxemburg – den Jakobinismus der Bolschewiki und ihre Neigung zum Substitutionismus. Nachdem Trotzki 1917 der bolschewistischen Partei beigetreten war, entkam er vor allem in den Jahren 1920 bis 1922 dieser „substitutionistischen“ Logik nicht, bevor er ab 1923 zum Hauptkritiker des Stalinismus wurde. Theorie der permanenten Revolution Trotzkis Theorie der permanenten Revolution – zunächst nur auf die russischen Probleme bezogen, ohne ...

2021-06-22T22:54:41+02:0026. November 2020|

Hongkong im Aufstand: Ein Gespräch mit Au Loong-Yu

In den vergangenen anderthalb Jahren war Hongkong in Aufruhr, und eine neue Generation junger und politisch aktiver Bürger*innen hat sich mobilisiert, um gegen die Verschärfung der Kontrolle Pekings über die Stadt zu protestieren. In "Hong Kong in Revolt: The Protest Movement and the Future of China (Pluto Books 2020)" (in deutscher Übersetzung erschien: Revolte in Hongkong: Die Protestbewegung und die Zukunft Chinas, 27. Okt. 2020) zeichnet der prominente linksgerichtete Hongkonger Intellektuelle Au Loong-Yu die Entwicklung der Protestbewegung an seinem Geburtsort in den letzten zwei Jahrzehnten nach und stellt sie in den Kontext der breiteren politischen Auseinandersetzungen auf dem chinesischen Festland und darüber hinaus. Die Protestbewegung und die Zukunft Chinas (Pluto Books 2020) zeichnet der prominente linksgerichtete Hongkonger Intellektuelle Au Loong-Yu die Entwicklung der Protestbewegung an seinem Geburtsort in den letzten zwei Jahrzehnten nach und ...

2021-06-22T22:56:25+02:0021. November 2020|

Lekki-Massaker in Nigeria: Das Regime ist verantwortlich – General Buhari muss zurücktreten!

Afrika Bündnis für die Revolution (Coalition for Revolution, CORE): Das Regime ist verantwortlich - General Buhari in Nigeria muss zurücktreten Von No Borders am 21. Oktober 2020 Die folgende Erklärung wurde heute von der "Coalition for Revolution in Nigeria" mit den Unterschriften ihrer Mitbegründer Baba Aye und Gbenga Koolafe veröffentlicht. Die Bewegung fordert Widerstand gegen die Repression des #LekkiMassakers. Im Guardian heisst es: "Die Proteste gegen die Brutalität der Polizei gehen in vielen nigerianischen Städten trotz eines Aufrufs des Präsidenten zur Ruhe und trotz der von den bewaffneten Sicherheitskräften verhängten Ausgangssperren weiter. In einer Erklärung rief Muhammadu Buhari die Nigerianer*innen zu Geduld auf. Die Polizeireformen würden angeblich "an Tempo gewinnen". Er versäumte es jedoch, den Angriff der nigerianischen Sicherheitskräfte auf Hunderte von Menschen zu erwähnen, die sich am Dienstagabend an einem wichtigen Protestpunkt versammelt ...

2021-06-22T22:57:21+02:003. November 2020|

Hegels „Algebra der Revolution“[1]

Helmut Dahmer, Wien Vor 250 Jahren, am 27. August 1770, wurde Hegel als Sohn eines herzoglich-württembergischen Beamten in Stuttgart geboren. Seit 1817 Fichtes Nachfolger an der Berliner Universität, führte er die von Kant begonnene „philosophische Revolution“ zu Ende (Heine, 1834).[2] Das Projekt Hegels und seiner Studienfreunde am Tübinger Stift, Schelling und Hölderlin, war es, ihre „Zeit in Gedanken zu erfassen“, sie also sich und ihren Zeitgenossen verständlich zu machen. Sie studierten Philosophie und Theologie, und ihre Studienzeit fiel mit der von den französischen „Enzyklopädisten“ (Diderot, D′Alembert, Holbach, Rousseau, Turgot, Voltaire) vorbereiteten französischen Revolution der Jahre 1789-1794 zusammen. Im Schlusskapitel seiner geschichtsphilosophischen Vorlesungen[3] schrieb Hegel über „Aufklärung“ und Revolution: „Der Gedanke, der Begriff des Rechts machte sich mit einem Male geltend, und dagegen konnte das alte Gerüst des Unrechts keinen Widerstand leisten. […] Es war ...

2021-06-22T22:58:43+02:0012. Oktober 2020|

Das Werk von Ernest Mandel

Ein wichtiges Erbe für den revolutionären Kampf im 21. Jahrhundert. Hier soll ein Blick auf die ökonomischen und politischen Schriften dieses bedeutenden Marxisten geworfen werden. Von Manuel Kellner Ernest Mandel (1923–1995) hat uns ein wichtiges theoretisches Werk hinterlassen, das für jeden unverzichtbar ist, der eine Bilanz des 20. Jahrhunderts ziehen und zur Ausarbeitung revolutionärer Perspektiven für das 21. Jahrhundert beitragen will. Der rote Faden des Denkens von Ernest Mandel, die Achse, um die sich seine Schriften drehen, war die solidarische Selbsttätigkeit und demokratische Selbstorganisation der Arbeiter*innenklasse als Schlüssel für die universelle menschliche Emanzipation. Das ist es, was sich aus seinen ausführlichen Kritiken des Kapitalismus und anderer zeitgenössischer Unterdrückungssysteme ergibt, es ist die zentrale Idee seiner Beiträge zur Strategie des sozialistischen Kampfs für eine klassenlose Gesellschaft und zugleich die Quintessenz seiner Vorstellung von der angestrebten ...

2021-06-22T23:00:04+02:007. September 2020|

Belarus: Partisan*innen oder Arbeiter*innen? Strukturen des Protestes in Belarus und ihre Perspektiven

 von Wolodymyr Artjuch   Die Proteste dieser Woche in Belarus haben ihren anfänglichen wahlpolitischen Schwerpunkt eindeutig überwunden und sich in eine wachsende Dissident*innenbewegung der städtischen Mittelschicht und der Arbeiter*innen verwandelt. In einem kürzlich (am 4. August) erschienenen Artikel für die Plattform Offene Demokratie über den Präsidentschaftswahlkampf in Belarus[1] versuchte ich zu erklären, warum die Oppositionskandidaten aus der herrschenden Elite und der „kreativen Klasse“ eine Rekordzahl von Anhänger*innen anzogen, was zu Massendemonstrationen führte, die in diesem Lande schon seit Jahrzehnten nicht gesehen wurden. Ich argumentierte, dass dies der Höhepunkt einer seit der Wirtschaftskrise 2009 in der belarussischen Gesellschaft schwelenden Proteststimmung war, die 2017 in Form von populistischen Protesten[2] an der Basis zum Ausdruck kam, die Lukaschenkas entwürdigende populistische Rhetorik in Frage stellten. Vor den jüngsten Wahlen begann seine Hauptgegnerin, Swetlana Tichanowskaja, einen antiautoritären populistischen Diskurs ...

2021-06-22T23:01:27+02:005. September 2020|