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Venezuela: Die Pro-Maduro-Linke lässt die Arbeiter und das Volk von Venezuela im Stich

Ein immer kleiner werdender, aber immer noch zahlreicher Sektor voller Intellektueller schließt sich der Argumentation des Forums von São Paulo [1] an, wonach es zur Rettung Venezuelas und der Region vor dem US-Imperialismus notwendig ist, die Regierung von Nicolás Maduro um jeden Preis zu unterstützen. Dieser Preis schließt natürlich die Möglichkeit ein, dass Maduro, anders als in früheren Zeiten, die Wahlen nicht gewonnen hat, denn schließlich hat er sich bisher geweigert, seinen Sieg zu beweisen.

2024-09-30T12:29:27+02:0028. September 2024|

Hugo Blanco – ein Revolutionär und Bauernführer

Nachruf auf Hugo Blanco Galdós (1934‒2023). Hugo Blanco, der peruanische Revolutionär, Bauernführer, ehemalige Parlamentsabgeordnete, Kämpfer für die Rechte der indigenen Bevölkerung und für den Umweltschutz, ist am 25. Juni nach kurzer akuter Krankheit gestorben.

2023-06-29T13:38:52+02:0029. Juni 2023|

Die neue linke Welle in Lateinamerika

Es ist nicht so lange her, dass eine von der politischen Linken dominierte politische Konjunktur in Lateinamerika zu Ende ging. Noch klingen die Namen Hugo Chávez, Evo Morales, Rafael Correa, Daniel Ortega, Lula, Kirchner usw. nach und werden im allgemeinen mit der Zeit des ökonomischen Aufschwungs der 2000er Jahre assoziiert. Doch ein Jahrzehnt danach kam der große Einbruch: Die meisten der Genannten fielen einer Kampagne zum Opfer, welche die linken Caudillos – ob zu Recht oder zu Unrecht – der Korruption und Vetternwirtschaft bezichtigte und dem Zorn der Bevölkerung preisgab.

2023-04-26T16:29:51+02:0010. Oktober 2022|

C. L. R. James: Black Jacobin und kritischer Theoretiker des Panafrikanismus

von Elfriede Müller* Für den schwarzen Schriftsteller und Aktivisten aus Trinidad waren Sklavinnen und ­Bauern eine revolutionäre Kraft. Cyril Lionel Robert James (1901–1989) war einer der originellsten linken Denker des 20.Jahrhunderts. Als Sohn eines Lehrers in Trinidad unter britischer Herrschaft geboren, politisierte sich James in England. Er stieß zur trotzkistischen Bewegung und wurde britischer Delegierter bei der Gründung der IV. Internationale 1938 in Paris. Während des Abessinienkriegs 1935 war er Sprecher der englischen Solidaritätsbewegung mit Äthiopien. 1938 verfasste James die erste antistalinistische Studie zur Komintern, World Revolution, die den Stalinismus zum Hauptschuldigen für das Ausbleiben der Weltrevolution erklärte. Er emigrierte in die USA und «bildete dort die Dritte Welt in der trotzkistischen Partei». Die Socialist Workers Party (SWP) schuf eine Abteilung für «Negro Work», eine offizielle Erklärung definierte die Schwarzen als Avantgarde der proletarischen ...

2021-06-29T18:06:13+02:0029. Juni 2021|

Bolivien: Sieg der MAS-IPSP – Luis Arce siegt mit 55 % der Stimmen. Eine zweite Chance, ihren Kurs neu auszurichten und den Wandel zu vertiefen.

Roberto Montoya, 24. Oktober 2020, Bolivien Nach dem überwältigenden Wahlsieg der MAS-IPSP (Movimiento al Socialismo-Instrumento Político por la Soberanía de los Pueblos) hat das Lager der bolivianischen Bevölkerung eine große Chance, seinen Kurs wiederzufinden, bestimmte umstrittene Politiken und persönliche Haltungen von Evo Morales, die seine soziale Unterstützung in den letzten Jahren reduziert hatten, zu korrigieren und die weitreichenden Reformen, die während seiner fast vierzehnjährigen Regierungszeit durchgeführt wurden, zu vertiefen und auszuweiten. Der Hauptkandidat der Rechten, Carlos Mesa, versuchte während seines Wahlkampfes genau diese Unzufriedenheit mit Evo Morales aus einigen der sozialen Bewegungen, die ihn an die Macht gebracht hatten, zu nutzen und versicherte, dass Luis Arce Catacora, der nun neue Präsident, eine einfache Marionette von Morales sei. "Arce ist Morales" war einer der Slogans, die im Wahlkampf von Mesa verwendet wurden. Nach seinem Triumph ...

2021-06-22T22:50:26+02:0027. November 2020|

Brasilien: Bolsonaro macht weiter wie bisher

Katastrophen und Kriminalität im Land haben Bolsonaro zu einen taktischen Schlingerkurs genötigt. Ein Rutsch nach links? – Weit gefehlt. João Machado Brasiliens Bolsonaro-Regierung ist eine riesige Katastrophe und gefährliche Bedrohung: Ineffizienz angesichts der Covid-19-Pandemie, verheerende internationale Beziehungen, eine gezielte Anti-Umwelt-Politik, Angriffe auf demokratische Institutionen, Menschenrechte und die (labilen) Errungenschaften der Zivilisation. Die von der Regierung verfolgte Politik bezüglich der indigenen Völker geht in Richtung Völkermord. Und auch schon vor der Pandemie war die dortige Wirtschaftspolitik ein Fehlschlag. Brasilien ist das Land, das weltweit in puncto Covid-19-Infizierte und -Tote die zweithöchsten Fallzahlen aufweist und mit mehr als 125 000 Toten nur noch hinter dem traurigen Spitzenreiter USA liegt. Das Bild könnte sogar noch schlimmer sein, wäre Bolsonaro nicht durch Gerichtsentscheidungen daran gehindert worden, seine politische Linie durchzusetzen. Die Regierung ist kriminell, auch von einem rein rechtlichen Standpunkt ...

2021-06-22T22:53:43+02:0026. November 2020|